Montag Mittag haben wir die „Stadt der Engel“ per Flugzeug verlassen. Die Stewardess beim Boarding-Gate hat Florian so beeindruckt, dass er drei Tage später auch noch von ihr redet: „Die hatte so schöne Glubschi-Augen, Mama. Deine Augen schau’n auch fast so aus, wie die Glubschi-Augen von ihr.“ … Nun ja, was auch immer das bedeuten mag, vielleicht hat Mama ja einen asiatischen Einschlag?!
Der Flug war kurz und unspektakulär, Essen war etwas stressig, weil es nach dem Steigen auch schon wieder in den Sinkflug ging – wir flogen insgesamt nur 1 Stunde von Bangkok auf Ko Samui. Der Flughafen von Ko Samui ist der zauberhafteste, den wir kennen: Komplett offen und mit Palmdächern gebaut, wirkt alles total freundlich und fast schon familiär – nichts im Vergleich zu Dubai, München oder Bangkok.
„Mr. Samui“ wartet am Ausgang schon auf uns, er bringt uns mit seinem riesigen Mini-Bus (Florian wirkt ganz verloren auf seinem Sitz) zum „Crystal Bay“. Dieses liegt in einer ruhigeren Bucht zwischen den Hotspots von Ko Samui „Hat Chaweng“ und „Hat Lamai“. Wir dachten, Partyzone mit Florian ist vielleicht nicht so ideal 🙂
Die Wellen sind für unseren kleinen Mann – und ich muss gestehen auch für mich – erstmal furchteinflößend groß. Der erste Nachmittag hier wird deshalb gemütlich angegangen. Erstmal auskundschaften, was sich so tut. Vorsichtig ein paar Meter ins Wasser, Welle kommt, hüpfen, wieder schnell heraus. Bisschen Sand graben und die Haut peelen bzw. panieren. Junior gefällt’s, was will man mehr?
Wir stellen fest, dass sich ganz schön was verändert hat, wir waren zuletzt 2007 hier. Es ist viel überlaufener und es gibt viele Mittelklasse- bis Spitzenhotels, die die kleineren verdrängt haben und ein zahlungskräftigeres Publikum anziehen. Auch sehr viele Familien sind hier, das kleinste Baby, das wir gesehen haben, war vielleicht drei Monate alt. Alles in allem weit weg von einsamen Strand, auch wenn es hier in unserer Bucht noch gemütlich zu geht, verglichen mit der nördlichen Adria ist es immer noch ein Robinson Crusoe Paradies 🙂
Stefan und ich müssen uns erstmal umstellen, die fehlende Mobilität macht uns zu schaffen. Wir sind es gewohnt, aufs Moped zu springen und hinzufahren, wo immer wir möchten. Mir ist es zu gefährlich, der Papa würde natürlich gleich losfahren – Florian auf den Schoss, geht dahin… Mal schauen, wir werden wohl auf Fahrzeug mit vier Rädern umsteigen müssen. Die letzten Tage waren für uns sehr entspannend und es ist schön, einmal alle Zeit der Welt zu haben und zu wissen, dass das jetzt die nächsten drei Wochen so sein wird. Aber wir merken, dass es uns schön langsam in den Fingerspitzen zu jucken beginnt… Das Gefühl, wir müssen jetzt mal was erleben, macht sich in unseren Köpfen breit und der Abenteuergeist fängt schön langsam an, sehr unruhig zu werden.
In der Zwischenzeit begnügen wir uns aber noch mit den kleinen Abenteuern, die für Florian natürlich sehr eindrucksvoll sind: Die Geckos, die großen Schmetterlinge, die wundervolle Aussicht von unserem Balkon (er sitzt hier abends ewig und schaut aufs Meer hinaus), die Wellen, der Sand, die Thai, die ihn anlächeln und ihn über den Kopf streichen, das Wort „Applejuice“ zum Kellner zu sagen und sich dann freuen, dass er es verstanden hat, der kühle Pool, die Schoko-Pops zum Frühstück, die Tatsache, dass Mama eine Seite ins Reisetagebuch schreiben kann, während er am Klo war („Sooo schnell kannst du schreiben? Wahnsinn, das möchte ich auch einmal!“)…. Man könnte die Liste noch ewig lange fortführen, aber das soll er dann selbst machen, wenn wir wieder zuhause sind. Denn eines kann ich versprechen: Die Quasselstrippe redet hier mehr als je zuvor und ich glaube/befürchte, daran wird sich so schnell nichts ändern!